Speziell im Pferdesport wird deutlich aufgezeigt, zu welcher Performance Ross und Reiter in der Lage sind. Viele Olympiadisziplinen werden ohne Geschlechtertrennung ausgetragen: Das bedeutet, dass Männer und Frauen gleichberechtigt im Wettkampf antreten können.
Zu den gängigen Pferdesportarten, mit welchen sich unser Blog beschäftigt, gehören:
- Dressurreiten
- Pferderennen
- Polo
- Springreiten
- Vielseitigkeit
- Voltigieren
Im Konkreten sehen wir uns die einzelnen Disziplinen genauer und detailverliebt an!
Dressurreiten
Beim Dressurreiten unterstützen gymnastische Übungen des Reiters die natürlichen Bewegungen des Pferdes. Dabei liegt die Zielsetzung darin, das Pferd durch gezielten Schenkeldruck, Gewichtsverlagerungen und Zügelbewegungen dazu zu bringen, die gewünschten Lektionen (Aufgaben) perfektioniert auszuführen.
Im Zuge von Turnieren werden die einzelnen Lektionen von Kampfrichtern bewertet. Zu bestimmter Musik bewegt sich das Pferd in den drei Grundgangarten:
- Schritt
- Trab
- Galopp
Entweder auf geraden oder gebogenen Linien, sowie seitwärts und rückwärts. Komplizierte und komplexe Bewegungsabläufe wie Pirouetten sind beim Dressurreiten äußerst üblich.
Pferderennen
Pferderennen zählen zu den ältesten organisierten Pferdesportarten überhaupt. Im historischen Sinne waren Pferderennen eine reine Leistungsschau, die mit Zuchtpferden in Verbindung stand. Mittlerweile zählen Pferderennen zu einer beliebten Freizeitbeschäftigung. In Deutschland fand das erste Pferderennen (Galopprennen) um 1822 in Bad Doberan statt. Auch heute noch sind Pferderennen eine wahre Leistungsprüfung. Anhand von Pferderennen können Züchter eruieren, welche Pferde die vielversprechendsten Eigenschaften für die Weiterzucht haben.
Unterschieden wird zwischen Galopprennen und Trabrennen. Beim Trabrennen darf sich das Pferd nur im Trab zur Ziellinie bewegen. In Deutschland werden hierbei die Pferde nicht geritten, sondern von einem leichten Pferdefuhrwerk mit Fahrer gelenkt.
Polo
Beim Polosport gibt es vier Spieler pro Team, die mit einem langen Holzschläger einen kleinen Ball ins Tor ihrer Gegner schlagen müssen. Dabei ist ein Polofeld circa 274 Meter lang und umgerechnet 192 Meter breit. Die Tore weisen eine Breite von 7,30 Metern ohne Begrenzung in der Höhe auf.
Jedes Polospiel hat eine Spieldauer jeweils 4 Spielabschnitten (Chukkas) und davon dauert jedes der 4 Chukkas 7,5 Minuten. Um die Pferde weitgehend zu entlasten, die bis zu 60 km/h schnell galoppieren können, müssen die Polospieler nach jedem Chukka das Pferd wechseln. Auch die Zuschauer werden beim Polospiel aktiv eingebaut. In der Halbzeitpause werden die Zuschauer freundlich gebeten, beim “Tritt-In” auf dem Platz die ausgeworfenen Rasenstücke wieder einzutreten.
Im 19. Jahrhundert gelangte der Polosport nach Großbritannien. Dies geschah durch englische Kavallierie-Offiziere, die in Indien stationiert waren. Heute ist Polo zu einem Exotensport mutiert, nachdem der Sport bis 1936 eine olympische Disziplin war.
Springreiten
Beim Springreiten geht es darum, mit seinem Pferd einen großen Hindernisparcours in festgelegter Reihenfolge – nach Möglichkeiten fehlerfrei – zu meistern. Die besondere Kür dabei besteht darin, sein Pferd mit Geschick und Koordination unter Beihilfe von Zügel und Gerte so geschickt wie möglich an alle Hindernisse heranzureiten, sodass das Pferd die perfekte Flugkurve entwickeln kann.
Üblicherweise sind die Hindernisse beim Springreiten bis zu 1,60 Meter hoch und 2 Meter tief. Wenn es Wassergräben gibt, dürfen die nur 4,50 Meter breit sein. Wer ein Hindernisteil abwirft oder ein Hindernis verweigert oder aber auch die vorgesehene Zeit überschreitet, bekommt Strafpunkte. Dabei gewinnt der Reiter, der am wenigsten Strafpunkte gesammelt hat. Bei Gleichstand entscheidet die kürzere Zeit, die für den Hindernisparcours aufgewendet wurde.
Vielseitigkeit – früher: Military
Beim Vielseitigkeitsreiten geht es um einen Mehrkampf des Pferdesports, der sich aus den Disziplinen:
- Dressurreiten
- Geländeritt
- Parcoursspringen
Zusammensetzt. Dabei bildet die Dressur den Auftakt einer Vielseitigkeitsprüfung. Bewertet wird dabei nach den üblich geltenden Regeln, wobei das Ergebnis in Strafpunkte umgerechnet wird.
Der Geländeritt über eine Querfeldeinstrecke mit Naturhindernissen aller Art bildet den zweiten Teil der Prüfung. Wenn Ross und Reiter den Geländeritt nicht in der vorgesehenen Zeit absolvieren, erhält das tierische Team Strafpunkte. Wenn ein Pferd oder der Reiter stürzt, führt dies zum unverzüglichen Ausschluss.
Das Parcoursspringen ist die dritte Disziplin. Verweigert ein Pferd ein Hindernis oder wirft es den Reiter ab, erfolgen Strafpunkte. Der Reiter mit den geringsten Strafpunkten gewinnt die Prüfung. Seit 1912 zählt die Vielseitigkeit zu einer olympischen Disziplin.
Da es in der Vergangenheit und im konkreten Fall in den 1990er-Jahren vermehrt zu schweren Unfällen mit Todesfolgen für Reiter und Pferden kam, steht die Vielseitigkeit im Kreuzfeuer von Tierschützern. Diese kritisieren diese Disziplinen aufs Schärfste. In der Zwischenzeit wurden die Vorsichtsmaßnahmen verstärkt und man überprüft nach dem Geländeritt permanent, ob die Pferde noch in der Lage sind, die Springdisziplin zu meistern oder nicht.
Voltigieren
Das Voltigieren sieht gymnastische Übungen auf dem Rücken eines, dafür speziell ausgebildeten Pferdes im Schritttempo, im Trab oder im Galopp vor. Die grundlegende Voraussetzung dafür ist, dass das Pferd, der Voltigierer und der Logenführer in komplettem Einklang miteinander sind. Speziell Kinder lieben das Voltigieren auf dem Rücken eines Pferdes. Häufig ist dies der Einstieg für viele Kinder in den Pferdesport.
Das Grundprinzip des Voltigierens stammt aus der Militärreiterei. Mittels spezieller Übungen sollen Gleichgewicht, Beweglichkeit, Ausdauer und Kraft der Soldaten geschult werden. Im Jahr 1920 wurde das Voltigieren unter der Bezeichnung „Kunstreiten“ sogar im Zuge der olympischen Disziplinen praktiziert.